Die Region um den Himmelsnordpol bildet scheinbar das Zentrum aller Bewegungen am Himmel, denn durch die Erddrehung erscheint es uns, als ob der Himmel sich um uns drehen würde. Stattdessen beobachten wir, dass unser Horizont allabendlich zur gleichen Zeit andere Sterne zeigt. Schließlich zieht die Erde im Laufe eines Jahres ihre Bahn um die Sonne, weitere Faktoren bewirkt die Ekliptik, sodass uns allabendlich diese Sonnenbahn uns die wechselnden Sternbilder vorführt.
Der Stern Polaris, den wir als Polarstern kennen, markiert fast genau den Nordpol des Himmels. Er befindet sich zur Zeit nur etwa 1o entfernt vom Himmelsnordpol und kann daher die Nordrichtung besser weisen als ein Kompass.
Als Stern fällt er jedoch nicht sofort ins Auge, denn er ist keineswegs, wie häufig angenommen der hellste Stern am Himmel. Anhand des Großen Wagens, einem Teil des Sternbildes Großer Bär, ist der Polarstern aber schnell zu entdecken. Verlängert man einfach die Linie der hinteren beiden Sterne (Merak (β UMa) und Dubhe (α UMa) um das fünffache, so hat man Polaris schon gefunden.
In früheren Zeiten waren Sternenkarten viel kunstvoller gezeichnet als die heutigen, die nur noch aus Linien und Punkten bestehen. Es sind die Zeichnungen der Griechen und Römer, welche bis heute überliefert wurden und die noch heute die Darstellungen der Figuren in den Sternbildern prägen.
Nur die hellsten Sterne tragen klangvolle und klassische Eigennamen. Diese wurden oftmals schon vor Jahrhunderten vergeben. Die Eigennamen hellerer Sterne sind oft arabischen Ursprungs, da es die Astronomen aus dem Morgenland waren, die uns Europäern das Wissen über die Wirren des Mittelalters bewahrt haben und dadurch zugleich nachhaltig prägten.
Der deutsche Astronom Johann Bayer führte im 17. Jahrhundert eine Bezeichnung von Sternen ein, die sich aus lateinischen Namen des Sternbildes und einem griechischem Buchstaben zusammensetzt. So wird der hellste Stern eines Sternbildes immer Alpha (α), der zweithellste mit (β) usw. bezeichnet.